Reinigungsbranche: Fluktuation & Mitarbeiterzufriedenheit

Projektbeschreibung

Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen aus der Reinigungsbranche durchgeführt. Das Kerngeschäft des Unternehmens fokussiert sich auf drei Geschäftsbereiche: Dienstleistungen der Gebäudereinigung, Spezialleistungen wie bspw. Denkmalpflege sowie Hotel-Services, bspw. Housekeeping. Das Unternehmen beschäftigt ca. 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Zielsetzung

Das Ziel des Projekts wurde in gemeinsamer Absprache mit der Geschäftsleitung und der Personalleitung formuliert. Die Problemstellung bezog sich auf den Geschäftsbereich Hotel-Services, speziell um die Dienstleistung Housekeeping. Die Herausforderung lag in der hohen Fluktuation der Mitarbeiter in diesem Geschäftsbereich. Zielsetzung des Unternehmens ist es durch eine höhere Berücksichtigung der Mitarbeiterbedürfnisse bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen, um die Fluktuationsquote langfristig und nachhaltig senken zu können.

Methodisches Vorgehen

Um Erkenntnisse über die Bedürfnisse und Meinungen der Mitarbeiter hinsichtlich des Arbeitgebers zu erhalten, wurde eine Mitarbeiterbefragung mit insgesamt 15 Fragen konzipiert. Diese wurde als paper-and-pencil-Befragung vor Ort in den Hotels mit den am Befragungstag anwesenden Beschäftigten durchgeführt.

Insgesamt wurde der Fragebogen in Absprache mit den Hotels entwickelt. Wir erhielten umfassende Einblicke in das Housekeeping und hatten dadurch die Möglichkeit uns ein Bild der Arbeitsbedingungen vor Ort zu machen.

Hauptaussagen der Befragungsergebnisse

Insgesamt sind 86% der Befragten sehr zufrieden oder zufrieden mit dem Unternehmen als Arbeitgeber. Das Verhältnis zu den Kolleginnen und Kollegen, sowie den Hausdamen in den Hotels ist durchweg positiv bewertet. Allerdings würden 32 % gerne einen anderen Job ausüben. Die Beschäftigten haben aber keine genaue Vorstellung, was sie alternativ machen möchten. Dies kann als Potential für die Personalentwicklung gesehen werden, den Beschäftigten Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Abgeleitete Handlungsempfehlungen

Daraus ließen sich folgende Handlungsempfehlungen für das Unternehmen ableiten:

  1. Einführen eines Personalfragebogens. Einen geeigneten Personalfragebogen haben wir im Laufe des Projektes erstellt und dem Unternehmen zur Verfügung gestellt.
  2. Führen von Austrittsgesprächen. Der Fragebogen hat nur die Meinung und Anregungen der aktuellen Beschäftigten aufgezeigt. Um die Gründe für einen Arbeitgeberwechsel zu erkennen, sollten jedoch auch die Aussagen derjenigen Beschäftigten erfasst werden, die das Unternehmen verlassen.
  3. Wünsche bzgl. Einsätzen in den Hotels. in einer unsererseits erstellen Personaldatenbank pflegen. Diese verfolgt das Ziel eine Mitarbeiterunzufriedenheit aufgrund von Hotelwechsel vorzubeugen.
  4. Einheitliches Einarbeitungskonzept erstellen. Die Einarbeitung stellt eine kritische Phase in Bezug auf die Fluktuation im Unternehmen dar. Da sie in den befragten Hotels unterschiedlich wahrgenommen wird, sollte hier eine Einarbeitung im Sinne von „Best Practice“ eingeführt werden.
  5. Kultur von Lob und Anerkennung. Die Beschäftigten sollten mehr Anerkennung bzw. Wertschätzung erhalten, wenn sie gute Arbeit leisten. Man bezweckt mit dieser Unternehmenskultur mehr Engagement und Mitarbeiterzufriedenheit.
  6. Arbeitskleidung von Beginn an bezahlen, um die Bereitschaft zu erhöhen in mehreren Hotels eingesetzt zu werden. Das Bezahlen der Arbeitskleidung ist in der Reinigungsbranche Gang und Gäbe.

Projektteam

Yulia Komarova, David Menta, Carmen Schleck, Jana Spoddig